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KUNSTKRITIKEN UND REZENSIONEN

​Die abstrakten Gemälde in Guido Lötschers Portfolio sind eine Studie über komplexe Oberflächen, die eine technologische Ästhetik offenbaren und sogar an digitalisierte Bildschirme erinnern können. Die Modernisten und abstrakten Expressionisten des 20. Jahrhunderts konzentrierten sich auf die Ästhetik der Farbe und der Oberfläche. Guido hingegen offenbart zeitgenössische Neigungen durch verschmierte Illusionen und Verzerrungen, wie bei einem Rorschach-Test können wir als Betrachter verschiedene Szenen aus seinen Farbflächen interpretieren, wie zum Beispiel ein elektrisches Gewitter am Strand oder ein dunstiges Sfumato, das einen Wald verschlingt.

 

Durch Improvisation und Intuition erforscht Guido, wie Farbe manipuliert werden kann, um durch abstrakte Formen Illusionen zu schaffen. Während das Gemälde als eine Studie über stumpfe Farbe und Oberfläche betrachtet werden kann, scheint sein Werk eine tiefere Komplexität zu besitzen, die über solche Vorstellungen hinausgeht. Die schnelle, in eine Richtung tendierende Bewegung mit Schlieren, gefolgt von geschmolzenen Farbklumpen, enthüllt Ebenen mit abgeflachten Strukturen, die je nach Auge des Betrachters zu verschiedenen Interpretationen führen können. Guido vernachlässigt den Pinsel als halb veraltetes Werkzeug und bevorzugt den Rakel, um die Ästhetik der Farbe voranzutreiben. Durch die geometrische Bewegung seiner Arme vermittelt er Ebenen der Verzerrung, die sich in der Farbe widerspiegeln, die durch sorgfältige Abstriche organisch zusammenlaufen und eine einheitliche, polierte Oberfläche haben, die keine fragmentierten Attribute wie Pinselstrich, Linearität, Form, Geometrie oder definiertes Licht und Schatten enthält.

 

Nr. 1757 zeigt eine satte rote Farbschicht, die sich über Flächen mit monochromen Tönen legt und verwischt. Das sorgfältige Verschmieren des Rots wirkt fast wie ein theatralischer Vorhang, der sich darauf vorbereitet, die Bühne zu enthüllen. Durch sorgfältige Manipulation der Farbe und eine ausgefeilte Farbästhetik schafft Guido ein großartiges Werk.

 

Guido Lötscher schafft rätselhafte Verzerrungsebenen. Diese Kompositionen gehen über die Ästhetik der Farbe hinaus und scheinen Attribute sowohl digitaler als auch fotografischer Anwendungen zu haben. Durch Intuition und Improvisation enthüllt er „Landschaften“ und Szenen, die halluzinogen erscheinen oder ferne Entfernungen darstellen, die mit Sturm, Rauch oder Ruß bedeckt sind. Mit einem sensiblen Auge für Farbe und Ton sowie einer begnadeten Führung der Hand treibt Guido Lötscher die Malerei über die Elemente der Oberfläche und des Pigments hinaus in optische Täuschungen, die auf völligen Abstraktionsbereichen basieren.

Michael Hanna, Curator & Editor, Titan Contemporary Publishing (vormals Aedra Fine Arts Publishing), New Jersey, Juni 2025​

Die TC hat sich darauf spezialisiert, kuratorische Essays über einige der besten etablierten Künstler der Welt zu verfassen. Mit dem internationalen Artist Feature Catalogue veröffentlicht die TC sorgfältig ausgewählte zeitgenössische Künstler, die für Innovation und Prestige stehen.

«...Beim genaueren Betrachten seiner Werke wird schnell klar, dass die auf den ersten Blick vielleicht zufällig wirkenden mehrschichtigen Farbaufträge, Abkratzungen und Overlays gekonnt in Szene gesetzt werden und eine meisterhafte Komposition ergeben, die es vermag, dem Betrachter eine kraftvolle, energiegeladene Wirkung zu vermitteln, die dennoch gleichzeitig eine tiefe Stille und Ausgeglichenheit in sich trägt.»​Seine eigene spontane, aber detaillierte Wahrnehmung wandelt einen Eindruck in ein Kunstwerk um, das der Betrachter fühlend sehen kann. Somit bietet Lötscher dem Zuschauer viel kreativen Platz für das individuelle Erfahren und Interpretieren seiner harmonischen Kunst.
 

​Auszug Pressetext SWISSARTEXPO ZURICH 2022

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